Fanny Hensels Ostersonate und ihre Liebe zu Bach
Klaviermusik von Fanny Hensel & Theodor Fröhlich
Sharon Prushansky, Hammerflügel mehrFür heutige Liebhaber der Musik Johann Sebastian Bachs ist es unvorstellbar, dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Musik des großen Barockmeisters als unmelodisch, berechnend, trocken und unverständlich galt. Nur in wenigen privaten Häusern wurde diese Musik noch gespielt, öffentliche Aufführungen gab es so gut wie gar nicht. Eine Ausnahme bildete die Familie Mendelssohn, in deren Kreis die Musik Bachs in hohen Ehren gehalten und gepflegt wurde. Im Winter 1827 versammelte der 18jährige Felix Mendelssohn einen kleinen Kreis an musikalischen Mitstreitern um sich, um mit einem kleinen Chor, zu dem auch die Schwester Fanny gehörte, jeden Samstag Teile aus der Matthäus-Passion zu proben. Die Begeisterung für dieses ihnen völlig unbekannte Werk wuchs von Probe zu Probe und mündete in einer legendären Wiedererstaufführung an der Berliner Singakademie 1829. Dieses Konzert, das der junge Felix Mendelssohn leitete und in dem Fanny Mendelssohn mitsang, gilt als Meilenstein in der Musikgeschichte und trug maßgeblich zur Wiederentdeckung von Bachs Werk im 19. Jahrhundert bei.
Fanny Mendelssohn komponierte unter dem Eindruck dieser intensiven Beschäftigung mit Bach 1828 eine Klaviersonate, der sie den Titel »Ostersonate« gab. Deutlich erkennbar ist der Einfluss, den die Beschäftigung mit der Bach’schen Matthäus-Passion auf sie hatte. So hat der zweite Satz eine Fuge als Mittelpunkt, die von einer dichten Bach’schen Chromatik gesättigt ist und die Schlusstakte erinnern an rezitativische Passagen der Matthäus-Passion.
Diese großartige Klaviersonate wurde erst in 1970er Jahre wiederentdeckt und ihrem Bruder, Felix Mendelssohn zugeschrieben. Als die originale Handschrift 2010 aus einem privaten Nachlass wieder auftauchte, konnte durch Handschriftenanalyse zweifelsfrei Fanny Hensel als Urheberin identifiziert werden. 2024 ist sie durch den Bärenreiter in einer Urtext-Ausgabe veröffentlicht worden.
Wir freuen uns sehr, dass Sharon Prushansky uns dieses einzigartige Werk vorstellt. Sie kombiniert die Ostersonate mit Charakterstücken aus Fanny Hensels Klavierzyklus »Das Jahr« und mit Arbeiten des Schweizer Komponisten Theodor Fröhlich, der ebenfalls die Aufführung der Matthäus-Passion durch Mendelssohn erlebte und die auch dessen Schaffen nachhaltig beeinflusst hat.
Sharon Prushansky ist in Israel geboren und lebt in der Schweiz. Die vielseitige Musikerin spielt in Europa und Israel regelmäßig Konzerte als Pianistin und Organistin. Sharon hat in Tel Aviv und in Basel an der Schola Cantorum Basiliensis studiert.
Aus dem Bewerbungsvideo
Kulinarik nach dem Konzert Herbstliches 3-Gänge-Menü mit Weinbegleitung und nichtalkoholischen Alternativen mehr
Alle Konzerte im Rahmen der Fanny-Hensel-Reihe werden begleitet von einem anschließenden Essen, das im Schloss serviert wird. Das Menü mit drei Gängen inklusive passender Weine bzw. ausgewählter nichtalkoholischer Getränke können Sie im Vorverkauf zusätzlich bestellen.
Büfett: 45 Euro
Leseinsel Ebern, Kapellenstraße 30, 96106 Ebern, Tel. 09531/943450
Tourist-Information Ebern, Ritter-von-Schmitt-Str. 8, 96106 Ebern, Tel. 09531/1407
bvd Kartenservice, Lange Strasse 39/41, 96047 Bamberg, Tel. 0951/9808220
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erlangen ticket, Fuchsenwiese 1, 91054 Erlangen, Tel. 09131/800533
Buchhandlung im Kircheneck, Sophienstraße 29, 95444 Bayreuth, Tel. 0921/78696505
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn.