Das jährlich variierende Programm der Schloss Weißenbrunn Stiftung dient der Förderung von Ensembles, die mit innovativer Programmgestaltung und hoher Musikalität und Spieltechnik historische Aufführungspraxis lebendig werden lassen.
Die Stipendien enthalten Probemöglichkeiten, Konzerte bzw. Filmaufnahmen sowie Unterkunft im Gästehaus des Schlosses. Bewerben können sich Ensembles ohne Altersbeschränkung. Details und Bewerbungsregularien sind den jeweiligen Ausschreibungen zu entnehmen.
Artist-in-Residence 2023
Programm für Barockensemble mit Spinett
Im Mittelpunkt des Artist-in-Residence-Programms 2023 steht das originale Spinett von Neil Stewart aus dem Jahr 1768. Die Jury (Flóra Fábri, Thomas Leininger und Pia Praetorius) haben drei Ensembles gewählt, die mit einer auf dieses Instrument zugeschnittenen Bewerbung und spannenden Programmen sowie hohen musikalischen, stilistischen und technischen Fertigkeiten zu überzeugen wussten. Erstmalig wurde zusätzlich ein Young-Artist-in-Residence Stipendium vergeben, das einem Ensemble zu Beginn seiner Kariere die Möglichkeit gibt, sich durch Konzert und Filmaufnahmen zu präsentieren und in der Begegnung mit historischen Instrumenten und deren besonderen Klanglichkeit weiterzuentwickeln.
Cicerone Ensemble
Thomas Wormitt, Traversflöte · Andreas Gilger, Spinett mehrAus der Bewerbung des Cicerone Ensembles
Im Dienste ihrer Majestät
Königen und Königinnen des 18. Jahrhunderts – so meint man – kann es an nichts gefehlt haben. Doch wer als Frau einem ausländischen Herrscher versprochen war, musste sich auf potenziell viel Kummer und vor allem viel Einsamkeit einstellen. So wird es Königin Charlotte erlebt haben, die als deutsche Gemahlin des Königs George III nach England zog, ohne ein Wort Englisch zu beherrschen. Als Königin aber fand sie schnell Mittel und Wege, mit dem Heimweh umzugehen und gründete die Queen’s Chamber Band, ein Kammermusikensemble am Hofe Englands, deren Mitglieder vor allem eins waren: Deutsche.
Für unser Artist-in-Residence-Projekt haben wir ein Duo-Programm mit Werken aus dem Umfeld der Königin Charlotte zusammengestellt. Das Spinett wechselt dabei die Rollen zwischen Continuospiel und obligater Begleitung bzw. solistischem Spiel mit Begleitung der Flöte. In einem virtuosen Wettstreit erklingen Stücke der wichtigsten musikalischen Bekanntschaften der Königin. Diese Musik half Charlotte nicht nur dabei, ihr Heimweh zu lindern, sondern auch ihrem Ehemann näherzukommen. Denn vor allem die Liebe zur Musik und das gemeinsame Musizieren verband die beiden. Doch das Glück sollte nicht ewig währen: Bereits nach wenigen Jahren der Ehe zeigten sich beim König – ohne, dass Charlotte zunächst davon etwas erfuhr – erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung, die Charlotte in den folgenden Jahren zutiefst belasten würde.
Die Stücke unseres Programm – geschrieben in einer glücklicheren Zeit, als Charlotte und George gemeinsam ihrer Leidenschaft für die Musik nachgingen – berichten von einer lebendigen Musikszene, von historischen Begegnungen, von erfolgreichen Konzertreihen, und von einer Königin und ihrem Schicksal.
Konzertprogramm
Werke von Johann Christian Bach (1735–1782), John Stanley (1712–1786), Carl Friedrich Abel (1723–1787) und Johann Christian Fischer (1733–1800).
LA TABATIÈRE – un petit orchestre historique
Rebecca Raimondi, Violine · Lorenzo Gabriele, Flöte · Konstanze Waidosch, Violoncello und Viola da Gamba · Bernhard Reichel, Theorbe und Laute · Alexander Von Heißen, Spinett mehrAus der Projektbeschreibung von La Tabatière – un petit orchestre historique
Edinburgh calling
Eine Reise auf den Spuren der Edinburgh Musical Society
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erwachte das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Edinburgh zu neuem Glanz. Die Gründe für diesen Aufschwung sind in mehreren Elementen zu suchen: der wachsende Reichtum Edinburghs als Handelszentrum; die Verbreitung von Rechtswissenschaft, Medizin und guten Schulen; die zunehmende Verärgerung der Oberklasse über die von der Kirche verhängte Zensur ihrer gesellschaftlichen Vergnügungen; die Begeisterung in ganz Europa angesichts der neuen italienischen und französischen Barockmusik, die von schottischen Reisenden in relativ nahe gelegenen Orten wie London, Paris, Antwerpen, Rotterdam und Hamburg erlebt werden konnte; und, schließlich, die Freimaurerei – eine geheime religiöse Bewegung, die sich zu dieser Zeit rasch in ganz Europa ausbreitete und der sich viele Schotten anschlossen – die an die angeborene Güte des Menschen und an die Möglichkeit glaubte, die Schranken zwischen Protestanten und Katholiken, zwischen Ober- und Unterschicht zu überwinden. So entstanden in Edinburgh bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Reihe von Konzerten und ein freimaurerisch geprägter Club, in dem sich adlige Musikamateure mit Berufsmusikern aus bescheideneren Schichten trafen und mit ihnen auf Augenhöhe diskutieren und musizieren konnten. Im Jahr 1728 wurde dieser Club offiziell als Edinburgh Musical Society gegründet. Er bot Musikern eine gut bezahlte Beschäftigung und einen Treffpunkt für die Kunstmusik, der in Schottland seit dem Abgang von James VI. (fünf Generationen zuvor) gefehlt hatte. Gleichzeitig zog er ausländische Musiker nach Edinburgh, von denen viele als erstklassige Künstler bekannt waren oder wurden.
Mit diesem ungewöhnlichen, speziellen und unterhaltsamen Programm möchte unser Ensemble La Tabatière – un petit orchestre historique – drei Hauptziele erreichen.
Erstens, die Wiederherstellung des Glanzes und des Interesses an der Musik, die im 18. Jahrhundert, an der Wende vom Spätbarock zum Klassizismus, in Schottland komponiert
beziehungsweise aufgeführt wurde, sowie an den Werken, die bei den von der Edinburgh Musical Society organisierten kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen am beliebtesten waren.
Das zweite Ziel besteht darin, das anonyme, aber von Neil Stewart signierte Spinett aufzuwerten, indem wir uns seine Musikalien-Werkstatt als Bezugspunkt unserer (Zeit-)Reise nach Edinburgh vorstellen: wir werden zu seinem Shop in Richtung South Bridge gehen, nur einen Steinwurf von der St. Cecilia’s Hall entfernt (in der seit 1763 die offiziellen Veranstaltungen der Gesellschaft stattfanden), und von ihm gedruckte Noten sowie andere Partituren von bekannten Komponisten der Vergangenheit kaufen, sowie von manchen, die in jenen Jahren innovativer und en vogue waren. Wir werden uns zusammensetzen und diese Stücke auf unseren Instrumenten und auf dem Spinett aus Stewarts eigener Werkstatt spielen, das wahrscheinlich den eleganten Salon eines musikbegeisterten schottischen Adligen jener Zeit damals bevölkerte. Und schließlich werden wir die Erfahrung mit unserem geliebten Publikum teilen, in einem kleinen aber exklusiven Hauskonzert von La Tabatière, unserer kleinen aber exklusiven Musical Society.
Als drittes Ziel möchten wir einfach den Geburtstag unseres beliebten Komponist Carl Friedrich Abel feiern (22. Dezember 1723 in Köthen), der natürlich aus London in Kontakt mit der „Society“ ständig war und sogar eine kleine Rolle bei deren künstlerischen Entwicklung spielte… Ein schönes Quartett von ihm taucht ebenfalls im Konzertprogramm auf.
Konzertprogramm
Werke von Francesco Barsanti (1690–1775), William McGibbon (1690–1756), Francesco Geminiani (1687–1762), Carl Friedrich Abel (1723–1787), Johann Georg Christoph Schetky (1737–1824) und Domenico Corri (1746–1825)
Duo Alter Ego
Eleonora Bišćević, Traversflöte · Arianna Radaelli, Spinett mehrAus der Projektbeschreibung des Duo Alter Ego
An Italian Gallery
Mitte des 18. Jh. war Großbritannien eins der wesentlichen kulturellen Zentren der Welt: Großstädte zogen zahlreiche ausländische Musiker an, die sich dann oft dort niederließen und wirkten. Man denke z.B. an Händel, Hasse oder Porpora, die sich dank der Unterstützung entweder der Opera of the Nobility, oder der Royal Academy of Music, in London als erstrangige Opernkomponisten behaupteten.
Unter den internationalen Künstlern bildeten die Italiener eine sehr gut repräsentierte Nationalgruppe: viele italienische Virtuosi begeisterten das dortige Publikum mit ihrem brillanten Spiel und dementsprechend sind unzählige Sammlungen von Kammermusik auf der Insel entstanden.
Unser Projekt beschäftigt sich also mit der Musik für Traversflöte und Tasteninstrument (sei es als Continuo-, oder als obligates Instrument) von italienischen Komponisten, die in der Zeit des sogenannten Spätbarocks in Großbritannien tätig waren. Dabei handelt es sich also um ein Repertoire, von dem man sich sogar vorstellen könnte, dass es im Idealfall von unserer Besetzung in der Zeit des originalen Spinetts von Neil Stewart hätte aufgeführt werden können. Hauptsächlich versteht man darunter also galante Musik: ein kontrast- und farbenreiches Repertoire, in dem sich ein Spinett und eine Traversflöte besonders heimisch fühlen.
In dieser Musik ist natürlich ein Einfluss von der Violine und deren Musik deutlich zu erkennen: so war es auch in Italien, wo eine äußerst wichtige Tradition mit Corelli und seinen Schülern begonnen hatte.
Das selten aufgeführte Flötenrepertoire aus jener Zeit stammte oft auch von Violinisten oder bestand zum Teil aus Bearbeitungen und Arrangements von Geigenmusik. Mit diesem Umgang mit der Violine haben wir uns intensiv beschäftigt: regelmäßig spielen wir für die Violine besetzte Musik, und zwar nicht nur in historischen Bearbeitungen (die Sonaten von Corelli in ihrer historischen Bearbeitung haben wir vor kurzem aufgenommen), sondern auch in eigenen, von historischen Quellen inspirierten Bearbeitungen und untersuchen die Beziehungen zwischen beiden Instrumenten.
In unserem Programmvorschlag für dieses neue Projekt ist diese Beziehung ebenfalls spürbar. Besonders reizvoll für uns ist das Instrument, mit dem wir spielen würden: der Klang eines Spinetts kann sich noch mehr als jener eines Cembalos der Flöte nähern, und in einen also noch „intimeren“ Bereich führen.
So hatten wir die Absicht, dieses Programm ähnlich wie eine Gemäldegalerie zu gestalten: Porträts verschiedener Autoren folgen einander auf kontrastvolle aber doch konsequente Weise.
Konzertprogramm
Werke von Francesco Maria Veracini (1690–1768), Giacobbe Basevi »Cervetto« (1680–1783), Johann Christian Bach (1735–1782), Pietro Castrucci (1679–1752) und Francesco Xaverio
Geminiani (1687–1762).
Ibera Auri
Laia Blasco López, Sopran · Gabriel Belkheiri García del Pozo, Tenor und Blockflöte · Lidia Rodrigo Royo, Spinett · Jérémy Nastasi, Barockgitarre mehrIbera Auri erhält das erstmalig vergebene Stipendium »Young Artist-in-Residence 2023«.
Aus der Projektbeschreibung von Ibera Auri
Der Balkon von Marizápalos
Iberische Musik des 17. Jahrhunderts und ihr Einfluss auf Europa
Im 17. Jahrhundert war María Calderón, auch Marizápalos genannt, die Mätresse des spanischen Königs Philipp IV. Nach ihr ist der berühmte, ein wenig abseits vom königlichen Balkon liegende Balkon benannt, von dem aus sie auf Wunsch der Königin die auf der Plaza Mayor in Madrid stattfindenden Veranstaltungen betrachtete.
Das Ensemble Ibera Auri möchte gleichsam von seinem Balkon auf der iberischen Halbinsel aus über Grenzen hinausschauen und in die iberische Musiktradition des 17. und 18. Jahrhunderts eintauchen. Am spanischen Hof von König Philipp IV und Königin Isabel (einer Schwester des französischen Königs Ludwig XIIII) und damit auch im Umfeld von Marizápalos haben sich verschiedene Musiktraditionen gegenseitig beeinflusst, insbesondere die französische und die spanische. Der König hat dabei vielleicht eher spanische Kantaten, Volkslieder und Zarzuelas genossen, während sich die Königin an den Airs de Cour aus ihrer französischen Heimat erfreute.
Ibera Auri möchte mit seinem Programm zeigen, wie sehr die iberische Musiktradition im restlichen Europa des Barockzeitalters bis ins 18. Jahrhundert hinein gegenwärtig war und wie sehr sie selbst mit anderen europäischen Traditionen verflochten war. Für dieses Programm haben wir das Repertoire erkundet, das in verschiedenen Quellen erhalten ist, die in Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und England geschrieben und veröffentlicht wurden.
Konzertprogramm
Werke von Antoine Boësset (1587-1643), Etienne Moulinié (1585-1665), Michel Lambert (1610-1696), Antonio Martin y Coll (1660-1734), Sebastián Durón (1660-1716) sowie anonym überlieferte Werke.
Artist-in-Residence 2022
Programm für Ensemble mit Streicher und Fortepiano
Das Artist-in-Residence-Programm 2022 wurde für Ensembles mit Streicher und Fortepiano ausgeschrieben, bei dem der originale Hammerflügel von Josef Brodmann von 1827 im Mittelpunkt steht.
Im Herbst 2022 werden vier Ensembles ihr Programm in Schloss Weißenbrunn proben und aufführen, einige von ihnen werden auch in einem Live-Konzert zu hören sein. Von allen Konzerten wird es einen Filmmitschnitt geben.
Zusätzlich zu den vergebenen Stipendien mit Film- und Konzertaufführungen wurde das Duo Anders Muskens und Aleksandra Kwiatkowska mit einem Stipendium für CD-Aufnahmen bedacht.
Rödberg Trio
Joonas Ahonen, Fortepiano · Antti Tikkanen, Violine · Markus Hohti, Violoncello mehrProgramm:
Klaviertrios von Clara und Robert Schumann sowie von Niels Wilhelm Gade
Duo Belogurov & García García
Artem Belogurov, Fortepiano · Víctor García García, Violoncello Konzertfilm »Bernhard Romberg und Ferdinand Ries ›On Tour‹«Musik von Ferdinand Ries und Bernhard Romberg stehen im Mittelpunkt des Programms der beiden jungen Musiker. Romberg, vermutlich der prominenteste Cellist in Mitteleuropa in seiner Zeit, verband mit dem Beethovenschüler und Komponist Ries eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft. Sie tourten mit einem gemeinsamen Programm durch Russland, Moldawien, Ukraine, Rumänien und Estland. Neben Werken, die sie für diese Zusammenarbeit schrieben, steht auch die von beiden praktizierte Improvisation im Mittelpunkt des Programms, das sowohl live im Musiksalon als auch in einem Konzertfilm zu erleben sein wird.
Duo Fábri & Jantzen
Flóra Fábri, Fortepiano · Martin Jantzen, Arpeggione Konzertfilm »Schumanniade«Flóra Fábri und Martin Jantzen haben sich mit der ungewöhnlichen Instrumentenkombination Fortepiano und Arpeggione für ein Stipendium beworben. Sie möchten mit ihrem Programm auskundschaften, welche Musik mit dem Wesen des Arpeggione verwandt ist und durch die Transformation der Arrangements neue Facetten aufzeigen. Sie verbinden die Musik Clara und Robert Schumanns, welche geprägt ist von romantischer Innerlichkeit, mit der Johann Sebastian Bachs.
Der Arpeggione eignet sich besonders gut für gefühlvolle und zerbrechliche Werke – wird er nicht umsonst von seinen Zeitgenossen meist als »Sentimentalgitarre« oder »Violoncelle d’amour« bezeichnet. Interessanterweise erinnerte man sich auch an seine Ähnlichkeit mit der Viola da gamba. Diese Verwandtschaft wurde ihm zu seiner Geburt schon in den ersten Zeitungsartikeln attestiert.
Sie wollen eine Brücke schlagen und die beiden weit auseinanderliegenden Zeitpunkte miteinander erklingen lassen. Dieses Experiment soll wachsen und zu weiteren
Programmen dieser Art führen.
Trio Radiant
Judith von der Goltz, Violine · Sylvia Demgenski, Violoncello · Juin Lee, Fortepiano Konzertfilm »Der unverstellte Blick – Eine Konzertsonate«Trio Radiant spielt Werke von Fanny und Felix Mendelssohn, Clara und Robert Schumann und Louise Farrenc.
Sie stellen die Werke der berühmten männlichen Komponisten und die eher in Vergessenheit geratenen Werke der mit ihnen verbundenen Frauen gleichberechtigt gegenüber und weben sie ineinander.
Eine Verschmelzung der zwei Klaviertrios von Felix Mendelssohn und Fanny Hensel steht dabei im Zentrum. Sie sollen miteinander verwachsen und eine Symbiose bilden, so wie auch Fanny und Felix Zeit ihres Lebens eine symbiotische Beziehung pflegten. So entsteht eine Art FAE Sonate der zwei Geschwister.
Darum herum gruppieren sich das Liebespaar Schumann, mit einem Trio und einem Fantasiestück, und Louise Farrenc mit ihrem Trio, op 11.
Artist-in-Residence 2021
Programm für Ensemble mit Barock-Harfe
Das Artist-in-Residence-Programm der Schloss Weißenbrunn Stiftung wurde 2021 für Ensembles mit Barock-Harfe mit 2 bis maximal 5 Musiker ausgeschrieben.
Duo L’Oro
Friederike Merkel, Blockflöte · Babett Niclas, Barockharfe Konzertfilm »Soñar-Soñar«Eine Vielfalt an Klängen, Stilen und Instrumente ist in dem Film Soñar-Soñar zu erleben. Traditionelle sefardische und irische Musik, Werke von Arvo Pärt und Hildegard von Bingen stehen neben Renaissance- und Barockkomponisten, gespielt auf Flöten unterschiedlichster Größen und Bauweisen, dazu Harfe, Schlagwerk und Live-Elektonik. Spannend, was zwei so begabte Musikerinnen und ein nicht minder begabter Filmer in der atmosphärisch eindrucksvollen Scheune von Schloss Weißenbrunn kreiert haben. Unbedingt anschauen!
Duo L’Oro
Friederike Merkel und Babett Niclas, die auch in anderen Ensembles regelmäßig miteinander musizieren, leben in Duo L’Oro ihre virtuose Spielfreude und Liebe zu detailverliebten Arrangements aus, was zu Konzerten bei den Innsbrucker Festwochen, zamus: Köln, Schleswig-Holstein Musiksommer, Heinrich Schütz Musikfest, Felix URBAN, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Pergamonmuseum Berlin führte. Babett Niclas ist mit dem experimentellen Ensemble Soundtravelers Preisträgerin beim »D-Bü-Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen 2017«.
Cordis Consort
Carlotta Pupulin, Spanische Barockharfe · Juan José Francione, Barockgitarre Konzertfilm »Zifras Armónicas«Eine spannende Instrumentenkombination mit Harfe und Gitarre, gespielt von zwei jungen Ausnahmekünstlern, das verspricht ein ungewöhnliches Filmerlebnis.
Eine Reise von Toledo nach Madrid, so haben sie ihren Konzertfilm betitelt. Zwei barocke Komponisten stehen im Mittelpunkt des Programms: Der eine – Santiago de Murcia – war Gitarrist und lebte in Madrid, der andere – Diego Fernandez de Huete – war Harfenist an der Kathedrale in Toledo. Sein Hauptwerk »Compendio numeroso de zifras armónicas« gab dem Konzert seinen Titel.
Cordis Consort
entstand aus der Idee von Juan Josè Francione und Carlotta Pupulin, einen Schwerpunkt auf Zupfinstrumente zu legen und hauptsächlich das Repertoire zu studieren, das als Originalmaterial für Harfe, Gitarre und Laute vorliegt. Die Verwendung von Originalmaterial für Soloinstrumente hat zu intensiver Arbeit an Arrangements geführt, damit Musik, die ursprünglich für ein Instrument geschrieben wurde, nun auf zwei gespielt werden kann. In die Arrangements floss nicht nur das Wissen über alte Musik und Generalbass ein, sondern auch das lateinamerikanische Folk-Repertoire, das seinerseits stark von der spanischen Kultur und ihren Klängen beeinflusst ist.
Carlotta Pupulin auf Facebook Juan José Francione auf Instagram
Duo Torrez & Ehrhardt
Angelica Monje Torrez, Alt · Maximilian Ehrhardt, Barockharfe Konzertfilm »Il mio bel traditore«Artist-in-Residence 2020
Programm für Lied-Duo
Das Artist-in-Residence-Programm 2020 wurde für Lied-Duo mit Musik um 1800 ausgeschrieben, bei dem der originale Hammerflügel von Melchior Guante (um 1790) im Mittelpunkt stand.
Lied-Duo HiP Wien
Johanna Rosa Falkinger, Sopran · Aleksandra Kamenskaja, Fortepiano Konzertfilm »Zwischen Salon und Spelunke«Musik aus Wien um 1800 steht auf dem Programm dieses Konzertes, das sich zwischen zwei Welten bewegt: Dem Salon und der Spelunke. Da ist die Alte, die darüber räsoniert, dass früher alles besser war (vergnüglich und schelmisch von Mozart in Musik gesetzt), da wird das Volkslied »Alle Vögel sind schon da« von Beethoven auf eigenwillige Art verfremdet, da gibt es sanfte, melancholische Töne in Haydns »Das Leben ist ein Traum«. So wie das Leben ist, facettenreich und immer wieder überraschend. Lebendig musiziert von den beiden jungen Künstlerinnen aus Wien, mit poetischen Aufnahmen aus Schloss und Park. Viel Vergnügen!
Lied-Duo Mauch & Leininger
Monika Mauch, Sopran · Thomas Leininger, Fortepiano Konzertfilm »Arianna a Naxos«Einer der beliebtesten Stoffe der griechischen Mythologie steht im Mittelpunkt des Konzertfilms der beiden bekannten Interpreten Monika Mauch und Thomas Leininger: »Arianna a Naxos«, von Joseph Haydn vertont. Ariadne folgt Theseus, nachdem sie gemeinsam den Minotaurus besiegt haben, aus Liebe auf die Insel Naxos. Haydn schildert zu Beginn ihr Erwachen und ihre Sehnsucht nach Theseus, den sie auf der Jagd wähnt. Als sie jedoch auf einen hohen Felsen der Insel steigt, sieht sie, dass Theseus sie auf einem Schiff verlässt. Eindrucksvoll setzt Haydn die Klage und Wut der Ariadne über die Untreue des Mannes in Töne. Ein musikalisches Drama der Extraklasse und eine wunderbare Gelegenheit, den historischen Flügel von Melchior Guante von 1795 zu erleben.
Lied-Duo Antonelou & Gandilyan
Fanie Antonelou, Sopran · Sofya Gandilyan, Fortepiano Konzertfilm »Der Erlkönig«»Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?« … So beginnt eines der bekanntesten deutschen Gedichte. Auch nach 240 Jahren zieht es einen immer noch in seinen Bann. Johann Friedrich Reichardt, den Goethe sehr schätzte, vertonte die Ballade auf eindrückliche Weise. Wenn der Erlkönig erscheint, dann stellt sich auch beim heutigen Hörer Grausen ein, welches durch das dramatische Talent der griechischen Sopranistin Fanie Antonelou noch verstärkt wird. Ein ergreifender Höhepunkt eines Konzertfilms, in dem sich alles um das Genie Goethe dreht.
Lied-Duo Johannsen & Krampe
Daniel Johannsen, Tenor · Matthias Krampe, Fortepiano Konzertfilm »Wiener Melange«Daniel Johannsen, als subtiler Liedsänger und herausragender Evangelist gleichermaßen gerühmt, und Matthias Krampe, Wiener Dirigent, Organist und sensibler Liedbegleiter servieren uns eine Wiener Mélange, die humorvoll und tiefsinnig zugleich ist, sowohl Bekanntes als auch selten zu Hörendes enthält. Eine perfekte Mischung von schwarzem Humor und überschäumender Musikalität. Ein hörens- und sehenswerter Konzertmitschnitt aus dem Musiksalon Schloss Weißenbrunn.