Hilfsaktion für ein Kinderheim in der Ukraine
Unser gespendeter Bus ist inzwischen im Einsatz
Schwer vorstellbar ist, was Kinder in der Ukraine derzeit erleben: Nächtlicher Bombenalarm, das Ausharren in U-Bahnhöfen, die sichtbaren Zerstörungen und damit verbunden der zunehmende Druck in den Familien. Freunde sind nicht mehr vor Ort, Familien sind auf der Flucht, auch innerhalb der Ukraine. Die Zukunft ist mit einem Schlag ungewiss. In manchen Gebieten gibt es keinen geregelten Schulbetrieb oder wird der Unterricht nur online abgehalten. Es brechen soziale Kontakte weg und es lastet ein enormer psychischer Druck auf vermutlich nahezu allen Familien in der Ukraine. Väter sind an der Front, Mütter in Angst, Freunde im Ausland.
Die ukrainische Regierung versucht mit Kindercamps besonders betroffenen Familien ein wenig Entlastung zu schaffen.
Eines dieser Camps befindet sich in einem kleinen Dorf im ukrainischen Teil der Karpaten an der slowakischen Grenze. Hier begann man im vergangenen Jahr ein vormals sowjetisches Erholungsheim für diesen Zweck umzubauen und zu ertüchtigen. Hunderte von Kindern aus den umkämpften Gebieten von Charkiw oder Cherson konnten seitdem hier für einige Wochen Abstand vom Schrecken des Krieges finden und ein wenig Geborgenheit und Ruhe.
Besonderen Wert wird in diesem Camp auf Theater, Musik und Kunst gelegt. Neben dem Sport verschafft die künstlerische Betätigung den Kindern ein Gemeinschaftserlebnis, ein Eintauchen in eine andere Welt und eine dringend benötigte Atempause. In beeindruckender Weise engagieren sich ukrainische Betreuer.
Einer der Flüchtlinge, die im Gästehaus des Schlosses Weißenbrunn Zuflucht fanden, kehrte im Herbst 2022 in die Ukraine zurück, um in diesem Camp zu arbeiten. Er berichtete von seiner Arbeit mit den Kindern und von den Zuständen in diesem Heim. Besonders dringend benötigte das Camp einen Bus, mit dem die Kinder vom nächst gelegenen Bahnhof abgeholt und Einkäufe erledigt werden können. Die Schloss Weißenbrunn Stiftung initiierte daraufhin gemeinsam mit dem Rotary Club Obermain eine Spendenaktion, bei dem die erforderliche Summe von 12.000 € für einen gebrauchten Bus gesammelt werden konnte. Hinzu kam zahlreiche Sachspenden, die rotarische Freunde organisiert haben. Der Transfer des Busses in die Ukraine ging anschließend glücklich über die Bühne.
Nach einem Aufnahmestopp im Winter und weiteren Reparaturmaßnahmen konnten nun endlich wieder Kinder kommen. Inzwischen sind 300 Kinder vor Ort und Bilder zeigen den vollbesetzten Bus im Einsatz.
Der Präsident des Rotary Clubs Obermain Bertram Steiner äußerte seine Freude darüber, dass der Bus, den ein rotarischer Freund besorgt hatte, sichtbar für Freude gesorgt habe und das Kinderheim in der Logistik unterstütze.
Wolfgang Kropp und Pia Praetorius, Vorstände der Schloss Weißenbrunn Stiftung, danken allen Spendern, die dem Aufruf der Stiftung gefolgt sind und diese Aktion unterstützt haben.
Eine gelungene Kooperation des RC Obermain und der Schloss Weißenbrunn Stiftung und eine konkrete Hilfe vor Ort, die den leidgeprüften Kindern hoffentlich noch lange eine wertvolle Unterstützung ist.