Das jährlich variierende Programm der Schloss Weißenbrunn Stiftung dient der Förderung von Ensembles, die mit innovativer Programmgestaltung und hoher Musikalität und Spieltechnik historische Aufführungspraxis lebendig werden lassen.

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Die Stipendien enthalten Probemöglichkeiten, Konzerte bzw. Filmaufnahmen sowie Unterkunft im Gästehaus des Schlosses. Bewerben können sich Ensembles ohne Altersbeschränkung. Details und Bewerbungsregularien sind den jeweiligen Ausschreibungen zu entnehmen.

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Duo Nastasi & Belkheiri
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Duo ›Con Dispositione e Gratia‹
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Duo Minoriten
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Musica getutscht
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Duo Accenti

Artist-in-Residence 2024


Projekte zum Thema Verzierungen im Früh- und Spätbarock

Das Artist-in-Residence-Programm der Schloss Weißenbrunn Stiftung wurde 2024 für Ensembles mit 2 bis maximal 5 Musikern ausgeschrieben, die sich dem Thema Verzierungen im Barock widmen. Die Jury (Elizabeth Kenny, Oliver Webber und Pia Praetorius) haben fünf Ensembles gewählt, die mit spannenden Programmen sowie hohen musikalischen, stilistischen und technischen Fertigkeiten zu überzeugen wussten.

Die Stiftung hat für 2024 vier Stipendien an fünf Ensembles vergeben. Musica getutscht und das Duo Accenti werden sich ein Stipendium teilen und zusammen eine Woche in Weißenbrunn für Konzert und Aufahmen verbringen.

Duo Nastasi & Belkheiri

Gabriel Belkheiri, Tenor · Jérémy Nastasi, Barockgitarre und Theorbe
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Projektbeschreibung

Les Harlequins
Ein Programm mit »Airs de Cour« aus dem 17. Jahrhundert

An der Wende von der Renaissance zum Barock wich der polyphone Gesang, der in der Regierungszeit des letzten Valois-Königs noch die Lyrik von Ronsard und DuBellay überhöhte, zu Beginn des 17. Jahrhunderts dem »Air de Cour«. Aus den komplex verwobenen Stimmen in polyphonen Sätzen entwickelte sich allmählich ein einstimmiger Gesang, der von einer Gitarre oder Laute begleitet wurde – beides Harmonieinstrumente, die im Rahmen einer kriegerischen Auseinandersetzung oder eines ehelichen Austauschs aus Italien und Spanien mitgebracht wurden – und so in seiner schlichtesten Version mit nur zwei Musikern den Hof überall und jederzeit unterhalten konnte.

Unter Heinrich IV ins Leben gerufen, erlebte das »Air de Cour« seinen Höhepunkt unter Ludwig XIII., ehe es unter dem Sonnenkönig verschwand oder sich vielmehr in Airs für französische Kantaten oder Tragédies lyriques verwandelte, die Ludwig XIV. so liebte.

Von dem berühmten Entrée »L’Entrée des harlequins« inspiriert, das Lully für sein Comédie-Ballet »Le Bourgeois Gentilhomme« geschrieben hat, präsentiert das Duo eine Zusammenstellung von Airs de Cour aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die jeweils eine der dramatischen Figuren der Commedia dell’arte vorstellen, und zwar im »pathetischen« oder besser gesagt im »Zeit«-Stil und in der Ästhetik der Zeit Lullys.

Wir werden dabei eine ganze Palette von Affekten amouröser Leidenschaft mit einer ausgesprochenen Vorliebe für naturalistische Anspielungen vorfinden, zudem ein höchst verfeinertes musikalisches Feld für üppige vokale und instrumentale Ornamentierung.

Konzertprogramm

Le melancolique
Constantijn Huygens (1596–1687), Grave tesmoins de mes delices

Le désireux
Michel Lambert (1610–1696), D’un feu secret je me sens consommer

Le rêveur
Robert de Visée (ca. 1650/60–ca. 1732), Suite en Ré Majeur (1686), Prélude · Allemande · Srabande · Chaconne des Arlequins
Joseph Chabanceau de la Barre (1633–1678), J’avois juré de n’aymer plus 1669

L’amourante
Air de cour de Michel Lambert 1660, doubles de Jacques-Martin Hotteterre 1721 · L’amour le seul amour

Le plaintif
Robert de Visée (ca. 1650/60–ca. 1732 ), Suite en do m., Prélude · Allemande , »Tombeau pour mesdemoiselles de Visée« · Sarabande
Michel Du Buisson (16?¿–1710), Plainte sur la mort de Monsieur Lambert 1696

Le fortuné
M.A. Charpentier (1643–1704), Sans frayeur dans ces bois
Santiago de Murcia (1673–1739), Diferencias sobre Marizapalos
Étienne Moulinié (1599–1676), Por la verde orilla del claro Tormes

Le charmant
Gaspar Sanz (1640–1710), Canarios 1674
Étienne Moulinié (1599–1676), Concert des differents oyseaux

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Duo ›Con Dispositione e Gratia‹

Henry Van Engen, Posaune · Rafaela Salgado, Cembalo und Orgel
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Projektbeschreibung

Con Dispositione e Gratia
Passaggi für Posaune und Tasteninstrumente

… se altri per aventura dicessero, che io havessi posto alcuni Passaggi, che paiono impossibili à farsi con viva voce, risponderò loro, che essendo essi dalla natura dottati di buona dispositione di voce ne faranno anco di più difficili assai …

… sollten manche vielleicht meinen, ich hätte einige passagi geschrieben, die unmöglich von der Gesangsstimme auszuführen seien, so würde ich ihnen sagen, dass sie, so sie von der Natur mit guter dispositione der Stimme gesegnet sind, selbst viel schwierigere meistern können …

In der Einleitung zu seiner beeindruckenden Abhandlung über Verzierungen, den »Regole, passaggi di musica« von 1594, stellt Giovanni Battista Bovicelli die Regeln für die Verzierungstechniken des Frühbarock auf: dass man, wenn man eine gute »dispositione« oder »Disposition« hat, selbst komplizierte und schwierige »passagi« oder »Passagen« ausführen kann. Dieses Schlüsselwort »dispositione« taucht in vielen Abhandlungen des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts auf, darunter auch in Francesco Rognoni Taeggios »Selva di varii passaggi libro primo« von 1620. Er führt in seiner Liste von Ratschlägen für die Leserschaft den Gedanken der »Disposition« weiter aus und reichert die Definition des Ausführens von Passagen weiter an, die von Sängern wie von Instrumentalisten »Gratia« oder »Grace« (Verzierungen) verlangen:

1. Il portar della voce, vuol esser con gratia […].
3. Il Tremolo si fa sovente, mà però con gratia […].
5. Il principiar sotto alle note … non é altro, se non un dar gratia alla voce nel principiar delle note.
7. Volendo passar da una nota all’altra, fà bisogno portar bene la voce con gratia …

1. Das »portar della voce« muss mit »gratia« (Verzierungen) sein […].
3. Das »tremolo« wird häufig verendet, aber mit »gratia« (Verzierungen) […].
5. Das »principiar sotto alla nota« … ist nichts anders als ein »gratia« in der Stimme beim Ansingen einer Note.
7. Die Notwendigkeit, von einer Note zur anderen überzugehen, erfordert, dass man die Stimme gut mit »gratia« führt.

Die Tatsache, dass Rognoni Taeggio in vier seiner zehn Regeln dieses Wort verwendet, betont, wie nötig es ist, für die Ausführung von »passagi« gute »gratia« und »dispositione« zu haben. Und genau darum wollen wir uns bemühen. Mit diesem Vorschlag für unseren Aufenthalt wünschen wir uns den Ort und die Zeit, um ein Programm zu entwickeln, das nicht nur auf den »passagi« beruht, wie sie in den historischen Quellen veröffentlicht wurden, sondern dem wir auch eine Schicht von Komplexität und größere Tiefe hinzufügen wollen. Das soll mit Hilfe von ungleichen Rhythmen, mit Affekten, Accenti, Trilli, Intonati und Esclamazion (d.h. mit »gratia« oder Verzierungen) erzielt werden. Zudem möchten wir unser eigenes System von sowohl notierten als auch improvisierten »passagi« aufbauen und diese Gelegenheit nutzen, um einen spontanen Gleichklang in der Ornamentierung zwischen der Posaune, dem Cembalo und der Orgel zu entwickeln, etwas, das in der heutigen historischen Aufführungspraxis der Posaune oft fehlt.

Wir wollen unsere Untersuchung der »passaggi« in den Primärquellen verankern und haben uns daher für die oben erwähnten Abhandlungen von Bovicelli und Rognoni Taeggio entschieden, in denen Text und Beschreibungen der grundlegenden Verzierungen zu finden sind, sowie für Girolamo dalla Casas »Il Vero modo di diminuir« von 1584, Giovanni Bassanos »Motetti, madrigali et canzoni francese« von 1591 und Bartolomé de Selma y Salaverdes »Canzoni, fantasie et correnti libro primo« von 1638, um die Entwicklung aufzuzeigen, die von der Blütezeit in den 1580er und 1590er Jahren bis zur letzten überlieferten Abhandlung reicht, in der noch neues Material enthalten ist.

In der Instrumentensammlung von Schloss Weißenbrunn sind für uns vor allem das Virginal aus dem 16. Jahrhundert mit der Kurzoktav, das italienische Cembalo von 1699 und die neapolitanische Orgel von 1724 mit der kurzen Bassoktav von besonderem Interesse. Speziell weil sie die Möglichkeit bieten, verschiedene Intabulierungs-Lösungen nach Diruta und Vicentino zwischen 8’- und 12’-Instrumenten auszuprobieren, sind diese Instrumente besonders geeignet für unser Duo. Außerdem ist die historische Posaune vielleicht das flexibelste Instrument, was Tonhöhe und Stimmung angeht und daher ideal dafür geeignet innerhalb eines einzigen Konzertes mit verschiedenen Tasteninstrumenten zusammenzuspielen.

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Duo Minoriten

Minori Deguchi, Violine · Asako Ueda, Theorbe und Gitarre
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Projektbeschreibung

Die Verzierungskunst in den Werken von Nicola Matteis

Wir freuen uns sehr, unsere Programm vorzuschlagen, das die wunderbaren Verzierungen in den Werken von Nicola Matteis in den Mittepunkt rückt. Als ein Duo mit Geige und Theorbe/Gitarre schätzen wir Matteis ganz besonders, weil er als berühmter Geiger und herausragender Gitarrist beide Instrumente meisterhaft beherrschte.

Wir werden Matteis‘ Kunstfertigkeit aus zwei Gesichtspunkten erkunden. Zum einen befassen wir uns mit seiner einzigartigen Verschmelzung verschiedener Stilrichtungen, die seine italienischen Wurzeln und den Einfluss der englischen Tradition der Mehrstimmigkeit aus seiner Zeit in England widerspiegelt. Insbesondere werden wir seine Kompositionen mit besonderem Augenmerk auf seine vier Sammlungen von »Ayres for the Violin« genauer betrachten, die perfekt auf unser Ensemble zugeschnitten sind.

Zum anderen werden wir Matteis Verwendung von »Grace« (Verzierungsnoten) untersuchen. Wir können von einer Fülle von historischen Abhandlungen ausgehen, darunter zum Beispiel John Playfords »A Breefe Introduction« (1654), Christopher Simpsons »Division-Violist« (1659), The Burwell Lute Tutor (ca. 1660–72), Matthew Lockes »Melothesia, oder Certain General Rules for Playing upon a Continued-Bass« (1673), Thomas Maces »Musick’s Monument« (1671–76), Pietro Reggios »The Art of Singing« (1677), Nicola Matteis’ »Le false consonanse della musica« (ca. 1680; englische Übers. 1682) und Henry Purcells »The Choice Collection of Lessons« (1696), die uns wertvolle Einblicke in Matteis‘ Verzierungstechniken geben können. Unsere Reise beginnt mit einem eingehenden Studium dieser Abhandlungen, die wir dann in der Praxis auf Matteis‘ Musik anwenden wollen.

Nachdem wir seine Kompositionen gründlich erforscht haben, möchten wir dies in ein Konzerterlebnis umsetzen, das die Früchte unserer Arbeit präsentiert. Unser Konzert wird zunächst eine reizvolle Auswahl an italienischer und englischer Musik umfassen, mit der wir diese beiden unterschiedlichen Stilrichtungen vorstellen. Im zweiten Teil des Programms befassen wir uns dann mit Matteis’ Meisterwerken und versuchen, Verzierungen/»Graces« im Stil des Komponisten hinzuzufügen/zu improvisieren.

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Ensemble Musica getutscht

Erika Tandiono, Sopran · Julius Lorscheider, Cembalo · Bernhard Reichel, Laute und Theorbe
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Aus der Projektbeschreibung:

Recitar / Catando
Die geheime Kunst

Verzierung beginnt in der Musik des Barock mit dem Vortrag, durch die Einbringung von Charakter, Gestik, Klangfarbe, Dynamik oder hinzugefügten Noten. Nikolaus Harnoncourt stellt in seinem Klassiker »Musik als Klangrede« fest, dass in der Musik vor 1800 das Werk, also die Komposition aufgeschrieben wurde, die Wiedergabe mit all den interpretatorischen Parameter sei (bis auf einige Ausnahmen, auf die wir später noch stoßen werden) aus der Notation nicht zu erkennen. Erst ab etwa 1800 sei eine Notation wie eine Spielanweisung zu lesen.

Doch lässt sich eine Geschichte des Vortrags (und gleichzeitig des Ornaments) nur schwer benennen, wenn man beachtet, dass die großen Musiker der italienischen Neuzeit allesamt auch schöpferisch aktiv waren. Frauen allerdings waren in der Regel von der schöpferischen Tätigkeit ausgeschlossen, weder traute man ihnen die intellektuellen Fertigkeiten zu, noch wurden sie dementsprechend ausgebildet. Ihre Kunst ist nur vage überliefert und fand nur indirekt Einzug in den großen Kanon. Doch in der musikalischen Geschichte der Frauen findet man das, was mehr oder weniger dem heutigen Begriff des Interpreten nahe kommt: Den Vortrag eines fremden Werks. Eine Geschichte der musikalischen Verzierungen lässt sich also gleichfalls als eine gesellschaftspolitische Geschichte der Frauen lesen.

Auf der Suche nach der Kunst des musikalischen Ornaments stößt das Ensemble »Musica getutscht« auf etliche mündlich weitergegebene Traditionen und geheime Künste der Frauen der italienischen Renaissance und des Frühbarock. Über mehr als ein Jahrhundert möchten wir diesen Faden nun verfolgen:

Begonnen bei Rekonstruktionen der Sonettrezitation (Verzierung eines Texts durch Musik) am Hofe der Mäzenin Isabella d’Este, setzen wir den Weg fort mit der Kunst des ornamentierten Gesangs des »Concerto delle Donne« in Ferrara und gelangen schließlich zur unglaublich virtuosen Sängerin Vittoria Archilei, die den Kompositionen durch ihre Ornamentik, wie Jacobo Peri behauptete, erst Bedeutung verlieh. Der Kreis schließt sich mit der Rezitations- und Gesangskunst von Francesca Caccini, sowie der männlichen Übernahme dieser Ornamentierungskunst im frühen Barock.

Auf dieser Entdeckungsreise begegnen wir Dichterinnen und Komponistinnen, die sich aus dem Korsett der »Muse« befreiten und gegen alle Widerstände schöpferisch tätig wurden, verschwimmende Grenzen zwischen Ornament und Komposition, Komponist und Interpretin, und wir erkennen, dass die bedeutenden Kunstfertigkeiten der Frauen im italienischen Frühbarock die Musikgeschichte nachhaltig geprägt haben.

Konzertprogramm

… »cantar sonetti« am Hofe von Isabella d’Este 1500–1550
Francesco Da Milano, Ricercar
Bartolomeo Tromboncino, Come haro dunque ardire (Michelangelo Buonarroti)
Bartolomeo Tromboncino, Hor che’l ciel e la terra (Francesco Petrarca)
Modo di cantar sonetti 1505, Sonett von Tulla d’Aragona
Modo di cantar sonetti 1505, Sonett von Gaspara Stampa

Die geheime Kunst der Frauen 1550–1600
Maddalena Casulana, O notte, o cielo, o mar (1570)
Isabella de Medici, Lieta vivo et contenta
Luzzasco Luzzaschi, Ricercar
Luzzasco Luzzaschi, Aura suave (ca. 1580)
Cristofano Malvezzi / Vittoria Archilei, Dalle più alte sfere (1589)

recitar cantando 1600–1620
Giulio Caccini, Tutto’l dí piango (Francesco Petrarca) (1601)
Jacobo Peri, Al fonte, al prato (1609)
Giovanni Kapsperger, Aria di Firenze
Francesca Caccini, La Pastorella (1618)

Singing Torquato Tasso
Sigismondo d’India, Sovente, allor che su gli estivi ardori (1609)
Sigismondo d’India, Indi dicea piancendo (1609)
Sigismondo d’India, Forse avverrà se’l ciel benigno ascolta (1609)

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Accenti

Hannah Ely, Sopran · Harry Buckoke, Viola da gamba und Lyra
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Projektbeschreibung:

Cascata

Obwohl Caccini warnend davon abrät, enthalten die englischen Quellen seiner Musik einige der üppigsten Beispiele für Gesangsverzierungen, die je aufgeschrieben wurden. Diese Stücke stehen Seite an Seite mit »verenglischten« Versionen berühmter italienischer Werke und mit neuen Werken von Komponisten wie Lanier, Webb und Wilson. Cascata erkundet den italienischen Einfluss und den ausgeprägt englischen Stil dieser beinahe vergessenen Werke.

Accenti möchte tiefer ergründen, wie durch diese stark verzierte englische Herangehensweise an den neuen rhetorischen Musikstil, der aus Italien gekommen war, ein einzigartiger regionaler Klang entstanden ist. Während unseres Aufenthaltes hoffen wir, diese Werke sehr genau zu untersuchen und zu vergleichen, wie sich der Verzierungsstil von dem der früheren italienischen Diminutions-Abhandlungen unterscheidet und wie die Verzierungen der englischen Sprache in der Musik ganz neue Konturen inspiriert hat.

Die Vokalwerke in unserem Programm sind zudem seltene Beispiele für ausgeschriebene Begleitung für Lyra-Viol. Wegen der begrenzten Möglichkeiten dieses Instruments sind in diesen Intabulierungen Verzierungstechniken notiert, die das Ausgangsmaterial verschönern, indem sie die Resonanz des Instruments nutzen, um den Eindruck von Mehrstimmigkeit zu erwecken, oder indem sie lange Noten in Kaskaden von Tonleitern und Arpeggien aufteilen, die die Harmonie beschreiben. Der Technik der Lyra-Viol wird oft die Technik der Division Viol als Gegensatz gegenübergestellt, aber Quellen aus dem 17. Jahrhundert lassen vermuten, dass die Wechselwirkung zwischen diesen beiden Ansätzen häufiger war, als wir heute annehmen. Wenn wir uns dem Repertoire aus dieser Perspektive nähern, bedeutet das, dass wir aus den wertvollen Beispielen lernen und sie auf dem Weg über Abhandlungen wie Christopher Simpsons Division Viol (1659) besser verstehen können. Wir hoffen so einige der Techniken dieser reichen und selten aufgeführten Praxis des Gesangs zur Gambe zu rekonstruieren.

Wir möchten in unserem Programm die Perlen dieses Repertoires zusammen mit unseren eigenen Diminutionen und Intabulierungen vorstellen und so diesen Stil in unser eigenes Musizieren einfließen lassen.

Konzertprogramm

Nicholas Lanier, I was not wearier (Egerton Ms. 2013)
Alfonso Ferrabosco Jr, Dovehouse Pavan (Lessons for 1,2, and 3 Viols 1609)
Giulio Caccini, Amarilli Mia Bella (Egerton 2971), Dolcissimo Sospiro (Egerton 2971)
Giulio Caccini, Miserere My Maker (an english retexting of Amarilli) (L-Bl Add ms 15117 )
Anon, Ma Grideran per me piagg’e i monti (Egerton 2971)
Anon, Prince Henry’s Funerall (William Ballet Lute Book)
John Wilson, Wherefore Peep’st thou envious day (Drexel 4175)
William Webb, As Life, What Is So Sweet (Christ Church Ms. 87)
Thomas Campion, Art Thou That Shee (Christ CHurch Ms. 439)
Nicholas Lanier, Qual Musico Gentil (L-BL – 63,852)

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Spinett Neil Stewart, Edingburgh 1758
Spinett Neil Stewart, Edinburgh 1768
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Cicerone Ensemble © Ben Glauss
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La Tabatière © Johannes Berger
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Duo Alter Ego © Daniele Caminiti
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Ibera Auri

Artist-in-Residence 2023


Programm für Barockensemble mit Spinett

Im Mittelpunkt des Artist-in-Residence-Programms 2023 steht das originale Spinett von Neil Stewart aus dem Jahr 1768. Die Jury (Flóra Fábri, Thomas Leininger und Pia Praetorius) haben drei Ensembles gewählt, die mit einer auf dieses Instrument zugeschnittenen Bewerbung und spannenden Programmen sowie hohen musikalischen, stilistischen und technischen Fertigkeiten zu überzeugen wussten. Erstmalig wurde zusätzlich ein Young-Artist-in-Residence Stipendium vergeben, das einem Ensemble zu Beginn seiner Kariere die Möglichkeit gibt, sich durch Konzert und Filmaufnahmen zu präsentieren und in der Begegnung mit historischen Instrumenten und deren besonderen Klanglichkeit weiterzuentwickeln.
Das Ensemble La Tabatière, eines der vier gewählten Ensembles, ist inzwischen in der Formation, mit der sie sich beworben haben, nicht mehr existent. Aus diesen Grund wird es die Residenzwoche nicht antreten.

Cicerone Ensemble

Thomas Wormitt, Traversflöte · Andreas Gilger, Spinett
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Aus der Bewerbung des Cicerone Ensembles

Im Dienste ihrer Majestät
Königen und Königinnen des 18. Jahrhunderts – so meint man – kann es an nichts gefehlt haben. Doch wer als Frau einem ausländischen Herrscher versprochen war, musste sich auf potenziell viel Kummer und vor allem viel Einsamkeit einstellen. So wird es Königin Charlotte erlebt haben, die als deutsche Gemahlin des Königs George III nach England zog, ohne ein Wort Englisch zu beherrschen. Als Königin aber fand sie schnell Mittel und Wege, mit dem Heimweh umzugehen und gründete die Queen’s Chamber Band, ein Kammermusikensemble am Hofe Englands, deren Mitglieder vor allem eins waren: Deutsche.

Für unser Artist-in-Residence-Projekt haben wir ein Duo-Programm mit Werken aus dem Umfeld der Königin Charlotte zusammengestellt. Das Spinett wechselt dabei die Rollen zwischen Continuospiel und obligater Begleitung bzw. solistischem Spiel mit Begleitung der Flöte. In einem virtuosen Wettstreit erklingen Stücke der wichtigsten musikalischen Bekanntschaften der Königin. Diese Musik half Charlotte nicht nur dabei, ihr Heimweh zu lindern, sondern auch ihrem Ehemann näherzukommen. Denn vor allem die Liebe zur Musik und das gemeinsame Musizieren verband die beiden. Doch das Glück sollte nicht ewig währen: Bereits nach wenigen Jahren der Ehe zeigten sich beim König – ohne, dass Charlotte zunächst davon etwas erfuhr – erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung, die Charlotte in den folgenden Jahren zutiefst belasten würde.

Die Stücke unseres Programm – geschrieben in einer glücklicheren Zeit, als Charlotte und George gemeinsam ihrer Leidenschaft für die Musik nachgingen – berichten von einer lebendigen Musikszene, von historischen Begegnungen, von erfolgreichen Konzertreihen, und von einer Königin und ihrem Schicksal.

 

Konzertprogramm

Werke von Johann Christian Bach (1735–1782), John Stanley (1712–1786), Carl Friedrich Abel (1723–1787) und Johann Christian Fischer (1733–1800).

Website Cicerone Ensemble

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Duo Alter Ego

Eleonora Bišćević, Traversflöte · Arianna Radaelli, Spinett
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Aus der Projektbeschreibung des Duo Alter Ego

An Italian Gallery
Mitte des 18. Jh. war Großbritannien eins der wesentlichen kulturellen Zentren der Welt: Großstädte zogen zahlreiche ausländische Musiker an, die sich dann oft dort niederließen und wirkten. Man denke z.B. an Händel, Hasse oder Porpora, die sich dank der Unterstützung entweder der Opera of the Nobility, oder der Royal Academy of Music, in London als erstrangige Opernkomponisten behaupteten.
Unter den internationalen Künstlern bildeten die Italiener eine sehr gut repräsentierte Nationalgruppe: viele italienische Virtuosi begeisterten das dortige Publikum mit ihrem brillanten Spiel und dementsprechend sind unzählige Sammlungen von Kammermusik auf der Insel entstanden.

Unser Projekt beschäftigt sich also mit der Musik für Traversflöte und Tasteninstrument (sei es als Continuo-, oder als obligates Instrument) von italienischen Komponisten, die in der Zeit des sogenannten Spätbarocks in Großbritannien tätig waren. Dabei handelt es sich also um ein Repertoire, von dem man sich sogar vorstellen könnte, dass es im Idealfall von unserer Besetzung in der Zeit des originalen Spinetts von Neil Stewart hätte aufgeführt werden können. Hauptsächlich versteht man darunter also galante Musik: ein kontrast- und farbenreiches Repertoire, in dem sich ein Spinett und eine Traversflöte besonders heimisch fühlen.

In dieser Musik ist natürlich ein Einfluss von der Violine und deren Musik deutlich zu erkennen: so war es auch in Italien, wo eine äußerst wichtige Tradition mit Corelli und seinen Schülern begonnen hatte.
Das selten aufgeführte Flötenrepertoire aus jener Zeit stammte oft auch von Violinisten oder bestand zum Teil aus Bearbeitungen und Arrangements von Geigenmusik. Mit diesem Umgang mit der Violine haben wir uns intensiv beschäftigt: regelmäßig spielen wir für die Violine besetzte Musik, und zwar nicht nur in historischen Bearbeitungen (die Sonaten von Corelli in ihrer historischen Bearbeitung haben wir vor kurzem aufgenommen), sondern auch in eigenen, von historischen Quellen inspirierten Bearbeitungen und untersuchen die Beziehungen zwischen beiden Instrumenten.

In unserem Programmvorschlag für dieses neue Projekt ist diese Beziehung ebenfalls spürbar. Besonders reizvoll für uns ist das Instrument, mit dem wir spielen würden: der Klang eines Spinetts kann sich noch mehr als jener eines Cembalos der Flöte nähern, und in einen also noch „intimeren“ Bereich führen.
So hatten wir die Absicht, dieses Programm ähnlich wie eine Gemäldegalerie zu gestalten: Porträts verschiedener Autoren folgen einander auf kontrastvolle aber doch konsequente Weise.

Konzertprogramm

Werke von Francesco Maria Veracini (1690–1768), Giacobbe Basevi »Cervetto« (1680–1783), Johann Christian Bach (1735–1782), Pietro Castrucci (1679–1752) und Francesco Xaverio
Geminiani (1687–1762).

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Ibera Auri

Laia Blasco López, Sopran · Gabriel Belkheiri García del Pozo, Tenor und Blockflöte · Lidia Rodrigo Royo, Spinett · Jérémy Nastasi, Barockgitarre
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Ibera Auri erhält das erstmalig vergebene Stipendium »Young Artist-in-Residence 2023«.

Aus der Projektbeschreibung von Ibera Auri

Der Balkon von Marizápalos
Iberische Musik des 17. Jahrhunderts und ihr Einfluss auf Europa

Im 17. Jahrhundert war María Calderón, auch Marizápalos genannt, die Mätresse des spanischen Königs Philipp IV. Nach ihr ist der berühmte, ein wenig abseits vom königlichen Balkon liegende Balkon benannt, von dem aus sie auf Wunsch der Königin die auf der Plaza Mayor in Madrid stattfindenden Veranstaltungen betrachtete.

Das Ensemble Ibera Auri möchte gleichsam von seinem Balkon auf der iberischen Halbinsel aus über Grenzen hinausschauen und in die iberische Musiktradition des 17. und 18. Jahrhunderts eintauchen. Am spanischen Hof von König Philipp IV und Königin Isabel (einer Schwester des französischen Königs Ludwig XIIII) und damit auch im Umfeld von Marizápalos haben sich verschiedene Musiktraditionen gegenseitig beeinflusst, insbesondere die französische und die spanische. Der König hat dabei vielleicht eher spanische Kantaten, Volkslieder und Zarzuelas genossen, während sich die Königin an den Airs de Cour aus ihrer französischen Heimat erfreute.

Ibera Auri möchte mit seinem Programm zeigen, wie sehr die iberische Musiktradition im restlichen Europa des Barockzeitalters bis ins 18. Jahrhundert hinein gegenwärtig war und wie sehr sie selbst mit anderen europäischen Traditionen verflochten war. Für dieses Programm haben wir das Repertoire erkundet, das in verschiedenen Quellen erhalten ist, die in Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und England geschrieben und veröffentlicht wurden.

Konzertprogramm

Werke von Antoine Boësset (1587-1643), Etienne Moulinié (1585-1665), Michel Lambert (1610-1696), Antonio Martin y Coll (1660-1734), Sebastián Durón (1660-1716) sowie anonym überlieferte Werke.

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Flóra Fábri
Flóra Fábri, Fortepiano J. Brodmann 1827
Martin Jantzen
Martin Jantzen, Arpeggione
Anders Muskens
Anders Muskens, Fortepiano J. Brodmann 1827
Aleksandra Kwiatkowska
Aleksandra Kwiatkowska, Violine
Jakub Klimeš
Jakub Klimeš, Audio Producer
Antti Tikkanen
Antti Tikkanen, Violine
Rödberg Trio
Rödberg Trio
Markus Hohti
Markus Hohti, Violoncello
Artem Belogurov, Fortepiano · Victor Garcia, Violoncello
V. Garcia, Violoncello · A. Belogurov, Fortepiano
Victor Garcia, Violoncello
Victor Garcia, Violoncello
Judith von der Goltz, Violine · Juin Lee, Fortepiano · Sylvia Demgenski, Violoncello
J. von der Goltz · J. Lee · S. Demgenski
Juin Lee, Fortepiano
Juin Lee, Fortepiano
Yoel Culiner, Filmaufnahmen
Yoel Culiner, Film Director

Artist-in-Residence 2022


Programm für Ensemble mit Streicher und Fortepiano

Das Artist-in-Residence-Programm 2022 wurde für Ensembles mit Streicher und Fortepiano ausgeschrieben, bei dem der originale Hammerflügel von Josef Brodmann von 1827 im Mittelpunkt steht.
Das Programm dient der Förderung von Künstlerinnen und Künstlern, die mit innovativer Programmgestaltung und hoher Musikalität und Spieltechnik historische Aufführungspraxis lebendig werden lassen.
Vier Ensembles wurden gefördert mit Probenmöglichkeiten, Filmaufnahmen und Live Konzerten.
Zusätzlich zu den vergebenen Stipendien mit Film- und Konzertaufführungen wurde das Duo Anders Muskens und Aleksandra Kwiatkowska mit einem Stipendium für CD-Aufnahmen bedacht.

Rödberg Trio

Joonas Ahonen, Fortepiano · Antti Tikkanen, Violine · Markus Hohti, Violoncello
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Programm:
Klaviertrios von Clara und Robert Schumann sowie von Niels Wilhelm Gade

Website Rödberg-Trio

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Duo Belogurov & García García

Artem Belogurov, Fortepiano · Víctor García García, Violoncello
Konzertfilm »Bernhard Romberg und Ferdinand Ries ›On Tour‹«
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Musik von Ferdinand Ries und Bernhard Romberg stehen im Mittelpunkt des Programms der beiden jungen Musiker. Romberg, vermutlich der prominenteste Cellist in Mitteleuropa in seiner Zeit, verband mit dem Beethovenschüler und Komponist Ries eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft. Sie tourten mit einem gemeinsamen Programm durch Russland, Moldawien, Ukraine, Rumänien und Estland. Neben Werken, die sie für diese Zusammenarbeit schrieben, steht auch die von beiden praktizierte Improvisation im Mittelpunkt des Programms, das sowohl live im Musiksalon als auch in einem Konzertfilm zu erleben sein wird.

Website Artem Belogurov
Biografie Víctor García García

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Duo Fábri & Jantzen

Flóra Fábri, Fortepiano · Martin Jantzen, Arpeggione
Konzertfilm »Schumanniade«
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Flóra Fábri und Martin Jantzen haben sich mit der ungewöhnlichen Instrumentenkombination Fortepiano und Arpeggione für ein Stipendium beworben. Sie möchten mit ihrem Programm auskundschaften, welche Musik mit dem Wesen des Arpeggione verwandt ist und durch die Transformation der Arrangements neue Facetten aufzeigen. Sie verbinden die Musik Clara und Robert Schumanns, welche geprägt ist von romantischer Innerlichkeit, mit der Johann Sebastian Bachs.

Der Arpeggione eignet sich besonders gut für gefühlvolle und zerbrechliche Werke – wird er nicht umsonst von seinen Zeitgenossen meist als »Sentimentalgitarre« oder »Violoncelle d’amour« bezeichnet. Interessanterweise erinnerte man sich auch an seine Ähnlichkeit mit der Viola da gamba. Diese Verwandtschaft wurde ihm zu seiner Geburt schon in den ersten Zeitungsartikeln attestiert.

Sie wollen eine Brücke schlagen und die beiden weit auseinanderliegenden Zeitpunkte miteinander erklingen lassen. Dieses Experiment soll wachsen und zu weiteren
Programmen dieser Art führen.

Website Flora Fabri
Website Martin Jantzen

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Trio Radiant

Judith von der Goltz, Violine · Sylvia Demgenski, Violoncello · Juin Lee, Fortepiano
Konzertfilm »Der unverstellte Blick – Eine Konzertsonate«
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Trio Radiant spielt Werke von Fanny und Felix Mendelssohn, Clara und Robert Schumann und Louise Farrenc.

Sie stellen die Werke der berühmten männlichen Komponisten und die eher in Vergessenheit geratenen Werke der mit ihnen verbundenen Frauen gleichberechtigt gegenüber und weben sie ineinander.

Eine Verschmelzung der zwei Klaviertrios von Felix Mendelssohn und Fanny Hensel steht dabei im Zentrum. Sie sollen miteinander verwachsen und eine Symbiose bilden, so wie auch Fanny und Felix Zeit ihres Lebens eine symbiotische Beziehung pflegten. So entsteht eine Art FAE Sonate der zwei Geschwister.
Darum herum gruppieren sich das Liebespaar Schumann, mit einem Trio und einem Fantasiestück, und Louise Farrenc mit ihrem Trio, op 11.

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Artist-in-Residence 2021


Programm für Ensemble mit Barock-Harfe

Das Artist-in-Residence-Programm der Schloss Weißenbrunn Stiftung wurde 2021 für Ensembles mit Barock-Harfe mit 2 bis maximal 5 Musiker ausgeschrieben.

Duo L’Oro

Friederike Merkel, Blockflöte · Babett Niclas, Barockharfe
Konzertfilm »Soñar-Soñar«
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Eine Vielfalt an Klängen, Stilen und Instrumente ist in dem Film Soñar-Soñar zu erleben. Traditionelle sefardische und irische Musik, Werke von Arvo Pärt und Hildegard von Bingen stehen neben Renaissance- und Barockkomponisten, gespielt auf Flöten unterschiedlichster Größen und Bauweisen, dazu Harfe, Schlagwerk und Live-Elektonik. Spannend, was zwei so begabte Musikerinnen und ein nicht minder begabter Filmer in der atmosphärisch eindrucksvollen Scheune von Schloss Weißenbrunn kreiert haben. Unbedingt anschauen!

Duo L’Oro

Friederike Merkel und Babett Niclas, die auch in anderen Ensembles regelmäßig miteinander musizieren, leben in Duo L’Oro ihre virtuose Spielfreude und Liebe zu detailverliebten Arrangements aus, was zu Konzerten bei den Innsbrucker Festwochen, zamus: Köln, Schleswig-Holstein Musiksommer, Heinrich Schütz Musikfest, Felix URBAN, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Pergamonmuseum Berlin führte. Babett Niclas ist mit dem experimentellen Ensemble Soundtravelers Preisträgerin beim »D-Bü-Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen 2017«.

Website Babett Niclas

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Cordis Consort

Carlotta Pupulin, Spanische Barockharfe · Juan José Francione, Barockgitarre
Konzertfilm »Zifras Armónicas«
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Eine spannende Instrumentenkombination mit Harfe und Gitarre, gespielt von zwei jungen Ausnahmekünstlern, das verspricht ein ungewöhnliches Filmerlebnis.

Eine Reise von Toledo nach Madrid, so haben sie ihren Konzertfilm betitelt. Zwei barocke Komponisten stehen im Mittelpunkt des Programms: Der eine – Santiago de Murcia – war Gitarrist und lebte in Madrid, der andere – Diego Fernandez de Huete – war Harfenist an der Kathedrale in Toledo. Sein Hauptwerk »Compendio numeroso de zifras armónicas« gab dem Konzert seinen Titel.

Cordis Consort

entstand aus der Idee von Juan Josè Francione und Carlotta Pupulin, einen Schwerpunkt auf Zupfinstrumente zu legen und hauptsächlich das Repertoire zu studieren, das als Originalmaterial für Harfe, Gitarre und Laute vorliegt. Die Verwendung von Originalmaterial für Soloinstrumente hat zu intensiver Arbeit an Arrangements geführt, damit Musik, die ursprünglich für ein Instrument geschrieben wurde, nun auf zwei gespielt werden kann. In die Arrangements floss nicht nur das Wissen über alte Musik und Generalbass ein, sondern auch das lateinamerikanische Folk-Repertoire, das seinerseits stark von der spanischen Kultur und ihren Klängen beeinflusst ist.

Carlotta Pupulin auf Facebook
Juan José Francione auf Instagram

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Duo Torrez & Ehrhardt

Angelica Monje Torrez, Alt · Maximilian Ehrhardt, Barockharfe
Konzertfilm »Il mio bel traditore«
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Artist-in-Residence 2020


Programm für Lied-Duo

Das Artist-in-Residence-Programm 2020 wurde für Lied-Duo mit Musik um 1800 ausgeschrieben, bei dem der originale Hammerflügel von Melchior Guante (um 1790) im Mittelpunkt stand.

Lied-Duo HiP Wien

Johanna Rosa Falkinger, Sopran · Aleksandra Kamenskaja, Fortepiano
Konzertfilm »Zwischen Salon und Spelunke«
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Musik aus Wien um 1800 steht auf dem Programm dieses Konzertes, das sich zwischen zwei Welten bewegt: Dem Salon und der Spelunke. Da ist die Alte, die darüber räsoniert, dass früher alles besser war (vergnüglich und schelmisch von Mozart in Musik gesetzt), da wird das Volkslied »Alle Vögel sind schon da« von Beethoven auf eigenwillige Art verfremdet, da gibt es sanfte, melancholische Töne in Haydns »Das Leben ist ein Traum«. So wie das Leben ist, facettenreich und immer wieder überraschend. Lebendig musiziert von den beiden jungen Künstlerinnen aus Wien, mit poetischen Aufnahmen aus Schloss und Park. Viel Vergnügen!

Website Johanna Falkinger

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Lied-Duo Mauch & Leininger

Monika Mauch, Sopran · Thomas Leininger, Fortepiano
Konzertfilm »Arianna a Naxos«
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Einer der beliebtesten Stoffe der griechischen Mythologie steht im Mittelpunkt des Konzertfilms der beiden bekannten Interpreten Monika Mauch und Thomas Leininger: »Arianna a Naxos«, von Joseph Haydn vertont. Ariadne folgt Theseus, nachdem sie gemeinsam den Minotaurus besiegt haben, aus Liebe auf die Insel Naxos. Haydn schildert zu Beginn ihr Erwachen und ihre Sehnsucht nach Theseus, den sie auf der Jagd wähnt. Als sie jedoch auf einen hohen Felsen der Insel steigt, sieht sie, dass Theseus sie auf einem Schiff verlässt. Eindrucksvoll setzt Haydn die Klage und Wut der Ariadne über die Untreue des Mannes in Töne. Ein musikalisches Drama der Extraklasse und eine wunderbare Gelegenheit, den historischen Flügel von Melchior Guante von 1795 zu erleben.

Website Monika Mauch
Website Thomas Leininger

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Lied-Duo Antonelou & Gandilyan

Fanie Antonelou, Sopran · Sofya Gandilyan, Fortepiano
Konzertfilm »Der Erlkönig«
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»Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?« … So beginnt eines der bekanntesten deutschen Gedichte. Auch nach 240 Jahren zieht es einen immer noch in seinen Bann. Johann Friedrich Reichardt, den Goethe sehr schätzte, vertonte die Ballade auf eindrückliche Weise. Wenn der Erlkönig erscheint, dann stellt sich auch beim heutigen Hörer Grausen ein, welches durch das dramatische Talent der griechischen Sopranistin Fanie Antonelou noch verstärkt wird. Ein ergreifender Höhepunkt eines Konzertfilms, in dem sich alles um das Genie Goethe dreht.

Website Fanie Antonelou
Website Sofya Gandilyan

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Lied-Duo Johannsen & Krampe

Daniel Johannsen, Tenor · Matthias Krampe, Fortepiano
Konzertfilm »Wiener Melange«
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Daniel Johannsen, als subtiler Liedsänger und herausragender Evangelist gleichermaßen gerühmt, und Matthias Krampe, Wiener Dirigent, Organist und sensibler Liedbegleiter servieren uns eine Wiener Mélange, die humorvoll und tiefsinnig zugleich ist, sowohl Bekanntes als auch selten zu Hörendes enthält. Eine perfekte Mischung von schwarzem Humor und überschäumender Musikalität. Ein hörens- und sehenswerter Konzertmitschnitt aus dem Musiksalon Schloss Weißenbrunn.

Website Daniel Johannsen

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